Beim Vortrag in Kirchberg an der Pielach wurden 1.000 Euro gespendet. Sie gehen je zur Hälfte an Bergrettung und Rotes Kreuz, jeweils Ortsstelle Kirchberg.
Nach meinen bisherigen Radreisen in die westlichste, nördlichste und südlichste Gegend von Europa wäre die logische
Fortsetzung eigentlich eine Reise nach Osten, soweit es eben geht - nämlich ziemlich weit.
All die Jahre, in denen ich mir durch viele Überstunden einen beruflichen Zeitausgleich erarbeitet habe, kreisen meine
Gedanken stets um die Möglichkeit einer solchen Reise und um die Bedingungen, die ich dabei zu berücksichtigen habe.
Irkutsk am Baikalsee scheint mir als erste Etappe für den Sommer 2022 realistisch und viel Zeit und Energie fließen schon in
eine konkrete Planung - aber dann kommt der Krieg Russlands gegen die Ukraine und meine Träume platzen sprichwörtlich wie
Seifenblasen.
Monatelang hadernd, unwillig und unflexibel nach einer Alternative suchend entdecke ich am Ende meines Berichts über meine
erste große Radreise nach Finisterre in Spanien die Passage "Ich könnte auch noch zurück fahren, oder mit dem Schiff über den
Atlantik."
In Kombination mit dem Gedanken, nach Osten solange fortzusetzen, bis ich wieder daheim ankomme und damit, dass ich das Ganze
ja auch in die umgekehrte Richtung fahren kann, beginne ich mich langsam für eine neue Idee zu faszinieren:
Nämlich meine erste Reise im Jahr 2013 nach Finisterre fortzusetzen, auf der anderen Seite des Atlantik, immer weiter nach
Westen.
Sofort nach der Entscheidung entsteht eine Eigendynamik: Ich buche einen Flug nach New York am 7.Juli 2022. Die Rückreise haben
meine Frau Sylvia und ich immer gemeinsam angetreten - also buchen wir für sie einen Flug nach Los Angeles - zwei Monate nach
meinem Flug, ein Wohnmobil für die Rückreise nach New York und einen gemeinsamen Rückflug nach Wien.
Für die zwei Monate bis zum Date gibt es für mich und mein Rad viele mögliche Ziele und Routen, viele neue Träume und viele
Ängste, vor allem die Angst davor, irgendwann mittendrin erkennen zu müssen, dass ich einfach zu alt für ein solches
Unternehmen bin.
Aber ich fliege nach New York und fahre los, mit aller Bescheidenheit, jedoch im Bewusstsein, dass man einen Weg höchstens
dann gehen kann, wenn man damit beginnt.
... Ein Reisebericht in Buchform ist in Arbeit ...
Sollte jemand über eine mehr oder weniger große Radtour oder ähnliches nachdenken, dann ist die folgende Zusammenstellung vielleicht hilfreich:
Seit meiner ersten Radreise ist es mir ein Anliegen, relativ leicht und schnell zu sein, daher ist die Wahl schon immer auf
ein Rennrad, in den letzten Jahren auf mein Gravel-Bike gefallen. Das Gravel-Bike ist (wie der Name schon sagt) durch die
breiteren Reifen ein wenig geländetauglicher als ein Rennrad. Auch die Flexibilität und die Geometrie sind etwas besser für
die Langstrecke geeignet. Wenn man die Hände einfach nach unten hängen lässt und dann den Unterarm hochhebt, dann wird man an
der Handstellung merken, warum mir auch der Rennradlenker lieber ist, als der Lenker eines Mountain-Bikes etwa. Bei diesen
Lenkern schlafen mir immer die Arme ein und das Genick schmerzt. Und ich greife tatsächlich ziemlich oft "unten" an, das
ist vorteilhaft bei Wind und bringt eine Entlastung des Hintern. Und selbst wenn ich "oben" greife, dann drehe ich niemals meine
Hände, sondern lasse sie immer in der für mich natürlicheren Haltung einfach am Brems- bzw. Schalthebel.
Den Vorteil der Scheiben- anstelle einer Felgenbremse kann man bei einem Achter (im Falle einer gerissenen Speiche :-( )
sofort nachvollziehen. Alu ist besser als Carbon, denn das lässt sich zur Not auch schweißen und Elektronik und Hydraulik sind
im Falle eines Fehlers in einem fremden Land äußerst problematisch. Front- und Rücklicht sind mit kräftigen LEDs ausgestattet
und über USB ladbar.
Das Handy am Lenker ist wirklich eine Zentrale für die ganze Reise: Navigation; Aufzeichnung der Strecke; schnelles Suchen
über Internet oder GoogleMaps; kurzfristige Reservierung (auch email ist eingerichtet) und griffbereite Reservierungsbestätigungen
für das Einchecken, egal ob Hotel oder Campingplatz; Dictionary; Notizen fürs Tagebuch und das Rundherum; ToDo-Liste und letztlich
der Wecker, ein Taschenrechner und Apps für die Bankverbindung.
Der Tacho zeigt mir am einfachsten, wie lange ich schon fahre (damit ich weiß, ob ich wirklich schon müde sein darf), wie schnell
oder langsam ich bin, und informiert mich bei ausgeschaltetem Handy-Display (Energie sparen) über die Entfernung zur nächsten
Abzweigung.
In der Lenkertasche befindet sich alles elektronische Zubehör für die Reise: Ohrhörer für die Anweisungen des Navi;
Ladegerät und Kabel für alle Geräte; Zwischenstecker von USA auf EU; GoPro-Kamera, zugehöriges Ladegerät und USB-Schnittstelle
zum Übertragen der Fotos; Akku mit einer Kapazität, mit der ich mindestens einmal den Laptop UND das Handy mehrmals laden kann;
Pickzeug und Reserveschlauch; Adapter für die Tankstelle; Pumpe; Universalwerkzeug; Kugelschreiber; Brille;
Brillenputztuch und schließlich die Regenhülle für die ganze Tasche.
Eine normale Rad-Trinkflasche (0.7 L), Mundstück aus Silikon, eine Vorratsflasche (1.5 L) in einer extra großen Halterung und die gleiche Flasche nochmal in der linken Radtasche.
Kopffach: Pass, alle Karten (Visa, Debit, Führerschein, SV, Kontaktdaten des bmeia Österreich, ÖAMTC, Allianz), Bargeld
(nur selten notwendig), Radschloss.
In den beiden Hauptfächern: Reiseunterlagen (vom Flugzeug bis zum internationalen Führerschein), Sitzunterlage, kurze Hose,
Legging, 2 Unterhosen (Eine sollte immer halbwegs rein sein), Leiberl (kurzarm und langarm), dünne Ärmlinge,
Kapperl, ein paar Zurrgurten, Stirnlampe, Trinkbecher, leichtes Essbesteck, 2 Schaltücher, Tabs für die Anreicherung des
Trinkwassers, ein paar Energie-Riegel, ein Apfel. Es bleibt noch Platz für "schnell mal irgendwas", sei es einfach ein Sackerl
Erdnüsse oder eine Dose Bier.
Außentaschen: Windjacke und Etui für Sonnenbrille.
Die Regenhülle für den Rucksack ist integriert.
Natürlich Kleidung: Radschuhe, Socken, Radhose mit gutem Polster, Unterleiberl, Radtrikot, Helm, Handschuhe. Keine Unterhose.
Sonnenbrille (nicht zu dunkel, damit ich auch bei Schlechtwetter sehe) als Sonnenschutz, Windschutz,
Regenschutz, Mückenschutz, und schließlich auch als mechanischer Schutz vor allem, was so daherfliegt.
Schlafsack, aufblasbares Nackenhörnchen, Zelt, Regenhose, Regenschuhe, Regenjacke, Helmcover, Trinkwasser (1.5 L).
Kurze Überhose, warme Radhandschuhe, Sturmhaube, Haube, warme Ärmlinge und Beinlinge, 2. Unterleiberl, 2. Radtrikot,
2. Radhose, Mini-Apotheke (Tape, Pflaster, Schmerzmittel, Poposalbe), Sanitärbeutel (Rasierzeug, Zahnpflege, Duschgel,
Sonnenöl, Lippenschutz, Nagelzwicker, Nagelfeile gegen Hornhaut), Klopapier, Taschentücher, Mini-Handtuch, Küche (2 kleine
Kochtöpfe aus Titan, Campingkocher für Festbrennstoff, Festbrennstoff, Feuerzeug, Streichhölzer, kleiner Schwamm,
Geschirrspülmittel, Oat-Meal), Laufschuhe und Socken (zu viele), Laptop (er ist für großräumige Planung, Organisation,
Kommunikation und das Tagebuch unentbehrlich)
Beide Packtaschen sind wasserdicht (wenn man sie richtig zumacht :-))
Und ja, es gibt keinen Pyjama - im Schlafsack reichen Leiberl und Unterhose, im Hotel gehts ohne alles ganz gut.
Regendichter Sack für wechselnden Proviant in Originalverpackung und in (neu gekaufter, länglicher, rechteckiger, flacher)
Plastikbox.
Selbstaufblasende Unterlagsmatte.